Ukrainischer
Präsident: Westen schürt grundlos Kriegs-Panik wegen angeblichem
russischen Aufmarsch
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅
29. JANUAR 2022
von https://de.rt.com
Bei einem
Treffen mit ausländischen Journalisten hat der ukrainische Präsident
Wladimir Selenski den Westen vor zu viel Panik wegen einer angeblich
bevorstehenden „russischen Invasion“ gewarnt. Er sagte, dass er
keine größere Eskalation an der Grenze erkenne. Zudem provoziere
diese ungerechtfertigte Panik eine Wirtschaftskrise. Investoren
würden bereits Geld aus der Ukraine abziehen.
Der ukrainische
Präsident Wladimir Selenskij sagte auf der Pressekonferenz mit
ausländischen Journalisten, es gebe keinen Krieg in der Ukraine, und
Russland greife sein Land nicht an. Die Informationen darüber seien
„unausgewogen“.
„Wir sehen heute keine größere
Eskalation als zuvor. Ja, die Zahl der (russischen)
Militärangehörigen ist gestiegen, aber ich habe bereits Anfang 2021
darüber gesprochen, als es um russische Militärübungen ging“,
sagte er. Er lud die Journalisten ein, nach Kiew zu kommen, um sich
ein Bild von der Lage zu machen. Bislang würde der Westen umsonst
Panik verbreiten.
„Die Medien erwecken den Eindruck, dass
wir uns im Krieg befänden, dass Panzer rollen, dass Truppen auf den
Straßen sind, dass mobilisiert werde, dass die Menschen irgendwohin
fliehen. Das ist nicht wahr. Wir brauchen diese Panik nicht.“
Mit
diesen Aussagen wollte der ukrainische Präsident vor allem die
Situation an den Finanzmärkten beruhigen und den Kapitalabfluss
sowie den Absturz der Nationalwährung Griwna verhindern. Ihm zufolge
kämen die Panikmeldungen direkt von den westlichen Staatschefs. Er
sagte:
„Ich habe angefangen, mit den führenden
Politikern zu sprechen und ihnen zu erklären, dass wir unsere
Wirtschaft stabilisieren müssen, weil es all diese Signale gibt,
dass es morgen einen Krieg geben wird. Denn die Signale kamen sogar
von angesehenen Politikern, die offen und nicht einmal in
diplomatischer Sprache sagten: ‚Es wird morgen einen Krieg geben.‘
Das ist Panik. Panik an den Märkten, Panik im Finanzsektor. Nach
Ausbruch der Panik wurden 12,5 Milliarden aus der Ukraine abgezogen,
was für die Ukrainer sehr teuer ist.“
Sergei Lawrow im
Interview: „Russland will keinen Krieg“
Offenbar spielte
Selenskij mit dieser Aussage auf das Telefongespräch mit
US-Präsident Joe Biden an, das am vorigen Tag stattgefunden hatte.
Medien zufolge hatte es in dem Gespräch zwischen den beiden
Staatschefs Differenzen in der Einschätzung der Perspektiven für
einen russischen Einmarsch gegeben.
Der US-Fernsehsender CNN
berichtete von Bidens Warnung, dass die russische Invasion für
Februar geplant sei, wenn der Boden wegen frostigen Wetters fest
werde. Außerdem war Selenskij dem CNN-Reporter Matthew Chance
zufolge vor der Einnahme und Plünderung Kiews durch die russische
Armee gewarnt worden.
Im Laufe der Pressekonferenz forderte
Selenskij von Russland Schritte, die ihn überzeugten, dass keine
Invasion geplant sei:
„Wenn Russland die Ukraine nicht
angreifen will, kann es Schritte unternehmen, die diese Worte
bestätigen. Warum so viele Truppen, warum so viele Übungen, warum
an diesen Grenzen? Eine große Ansammlung von Truppen – große
Risiken. Wozu machen Sie das? Zur Einschüchterung? Was für eine Art
von Masochismus ist das?“
„СNN lügt nicht“ –
US-Sender erklärt Charkow in der Ostukraine zur russischen
Stadt
Ukrainische Medien bezeichneten seine Aussagen als
widersprüchlich. „Bis vor Kurzem hatte Selenskij gesagt, die Zahl
der russischen Truppen reiche für einen Angriff nicht aus, jetzt
sagt er wieder das Gegenteil“, kommentierte das Nachrichtenportal
Strana die Aussagen des Präsidenten.
„Ukraine ist nicht
die Titanic“
Trotz dieser erneuten Warnung wegen des
angeblichen russischen Truppenaufmarsches hat Selenski den Westen für
die Evakuierung von Botschaftsmitarbeitern kritisiert. „Ich denke,
die Botschaftsmitarbeiter sollten hier sein. Sie sind die Kapitäne
der Diplomatie. Und wie Sie wissen, sind sie die letzten, die das
Schiff verlassen. Und wir sind nicht die Titanic, denke ich“, sagte
der Präsident.
„Bei der Pressekonferenz mit den westlichen
Journalisten stand Selenski im Wesentlichen zwischen zwei Feuern. Er
kann die Kriegsgefahr nicht direkt leugnen – sonst würde sie im
Widerspruch zur gesamten Rhetorik der ukrainischen Regierung in den
letzten acht Jahren stehen. Aber er kann auch den US-Amerikanern
nicht völlig zustimmen – das würde nur die Panik verstärken und
den Zusammenbruch der Wirtschaft beschleunigen“, schlussfolgerte
Strana.
https://de.rt.com/europa/130700-ukrainischer-prasident-fordert-westen-auf-keine-panik-russland/
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