Dienstag, 26. Dezember 2017

Weihnachtsgaben

Das verschenkte Geschenk (2017)

Der Vater rast mit seinem Auto geschwind zum
Weihnachtsfest, neben ihm auf dem Sitz sein Kind.

Er hat Geschenke parat, Schnaps und Wurst die Menge.
Für des Vaters Vater und den Glauben, es werde Friede sein,
so sprach schließlich der König vom Lande zum gemeinen Volk. Er säuselte von Zuversicht und Vertrauen, den Umbilden, die zunehmen, zu begegnen, von Verantwortung die zu übernehmen sei, für sich und für andere.

Er schwieg sich aus über soziale Unruhen im weiten Lande,
von Krieg- und Kriegsgeschrei und neuen Machtansprüchen,
was so klang, als müsse man den Gürtel enger schnallen – wie gehabt.

Der Vater mit seinem Kind - er tanzt sich in den Heiligabend hinein,
zufrieden und glücklich, unbesehen neuer Gefahren.

Das Kind, es jubelt über einen geschenkten Puppenwagen,
es tänzelt mit ihm den Parkweg entlang, voller Lebenslust.

In einer schweigsamen Ecke unterm Weihnachtsbaum liegt –
versunken in der klangvollen Melodie der stillen Nacht –
ein Schriftstück des alten Vaters aus vergangenen Friedenszeiten.
Es heißt darin, man solle Frieden erkämpfen, indem ein jeder den Glauben mit Taten verbinde, den Verursachern von Kriegsgewalt die Hände zu binden.


Während am Abend die Weihnachtslichter langsam verlöschen
und die ewigen Lieder verstummen, schlummert das Vermächtnis des Vaters, einer geistigen Kost, unangetastet von spitzen Fingern in einer noch unaufgeräumten Ecke des Zimmers – ein verschenktes Geschenk!

Spät am Abend des HEILIGEN ABEND rasen sie mit vielen PS der nächsten Zukunft entgegen, von dem der König Landesvater in seiner rührseligen Weihnachtsbotschaft so gar nichts KONKRETES verlauten ließ - der Vater mit seinem Kind, der Vater mit seinem Kind...

Noch...
H.P. (Dem "Erlkönig" nachempfunden)

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