Donnerstag, 28. Mai 2015

Wider das Vergessen

Entnommen: http://www.erinnerungsbibliothek-ddr.de/index.htm

Erinnerungsbibliothek DDR e.V.
Der Anlass für die aus der Startseite des Vereins entnommenen Zeilen ist eine Mitgliederversammlung am 27. Mai 2015, an der auch ich – Harry Popow - teilgenommen hatte. Dabei wurde nicht nur ein neuer Vorstand gewählt, sondern die erfreuliche Tatsache mitgeteilt, dass der aktuelle Bestand von über 700 Büchern mit Erinnerungen an die Zeit der DDR nunmehr im Bestand des Bundesarchivs vertraglich eingegangen ist. Die lebendige Aussprache zeigte – so mein persönlicher Eindruck – dass die Autoren mit klarem und erhobenen Kopf mit Freude weiter an ihren Erinnerungen – erfreulichen und weniger erfreulichen – schreiben oder auch auf verschiedenen Wegen den Weg in die Öffentlichkeit suchen werden. Herzlichen Glückwunsch aller Versammelten und Mitglieder des Vereins für die Wiederwahl Dr. Rolf Fundas, dem bisherigen und neuen Vorsitzenden des Vereins.
Mögen diese Zeilen auch jene erreichen, die sich bisher mit ihrer persönlichen Geschichte als Zeitzeugen zurückgehalten haben.

Hier der Inhalt aus der Startseite des Vereins:

Sammlung und Aufbewahrung von DDR - Biographien

Die DDR ist Geschichte. An der Bewertung dieses kleinen Staates im Osten Deutschlands scheiden sich noch heute die Geister. Dabei geht die Bandbreite von Verklärung bis Verteufelung dieses ersten Versuches, auf deutschem Boden einen sozialistischen Staat aufzubauen.

Dieser Versuch ist gründlich gescheitert, nicht zuletzt durch eigene gravierende Fehler.
Wir meinen aber, dass die DDR mehr war als Mauer, Stasi und Unrecht, dass Generationen von Menschen hier gelebt, gearbeitet, geliebt und gelacht haben, auch gelitten haben ob der unverzeihlichen Defizite dieses Staatswesens, die am Ende sein Scheitern herbeigeführt haben.
Um folgenden Generationen zu helfen, ein objektiveres Bild von dem, was DDR war zu gewinnen, haben wir einen Verein gegründet.
Zweck des Vereins ist gemäß seiner Satzung die Sammlung und Bewahrung von literarischen Zeugnissen aus verschiedenen Lebensbereichen, die von Zeitzeugen der DDR in persönlicher Erinnerung verfasst wurden, gleich ob in Buch- oder Manuskriptform, im Verlag oder Eigenverlag publiziert.
Die inhaltliche Ausrichtung dieser Sammlung zielt auf Lebenserinnerungen aus der DDR ohne zeitliche und inhaltliche Begrenzung, die selbst erlebte zeitgeschichtliche Entwicklungen und die eigene Mitwirkung im beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld dokumentiert bzw. auch mit rein autobiographischem Charakter Lebenserfahrungen im familiären und privaten Umfeld widerspiegeln. Diese schließen persönliche Entwicklungs- und Reifeprozesse in Raum und Zeit, insbesondere auch unter dem Einfluss der Ereignisse vor und nach der Wende mit einschneidenden persönlichen Erlebnissen und Betroffenheiten ein.

Berichte von Zeitzeugen, deren Biographie maßgeblich in der DDR geprägt wurde, sind bei aller subjektiven Wertung in ihrer Vielfalt authentische Quellen von zeithistorischem Wert, die es für die Forschung zu erschließen und zu sichern gilt.

Das erstmalige historische Experiment einer sozialistisch ausgerichteten Gesellschaftsordnung auf deutschem Boden mit Erfolgen, Problemen und Widersprüchen wird somit in einem spannenden persönlichen Umfeld, welches die Autoren zum Schreiben drängt, widergespiegelt – sei es aus dem Lebensalltag der DDR, der Politik, Wissenschaft, Bildung, Kultur, Industrie, Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Sport u.a.
Die Bewahrung, Erschließung und Zugänglichmachung dieser Lebenserinnerungen in Gegenwart und Zukunft für eine objektive historisch- kritische Aufarbeitung der Geschichte der DDR versteht sich als ein Bestandteil deutscher Erinnerungskultur, für die sich der Verein in seinem Wirken verpflichtet fühlt.

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