Sonntag, 29. Oktober 2017

Judith´s Reisenotizen

Erkundungen in Brandenburg



Neue Notizen von Judith, Mitautorin im Buch „EISZEIT-BLÜTEN“

Oktober 2017: Nun ist der Sommer fast vorbei und damit gehen auch meine, unsere Fahrten in Brandenburg  im wesentlichen zu Ende. Das Land hat einen Verbund von 29  Städten, die jeweils einen historisch wertvollen Stadtkern besitzen.  Sie werden besonders gefördert. 27 habe ich bereits besucht mit vielen schönen Eindrücken.

Im wesentlichen folge ich einem Plan: Besuch der  Touristen-Information, man erfährt was zu den sozialen Verhältnissen, wie Betriebe wurden nach der Wende plattgemacht, unabhängig vom Zustand, sondern aus Konkurrenzgründen, Wegzug vieler junger Menschen, weite Wege zu neuen Arbeitsplätzen, Arbeitslosigkeit. Die Städte sind schön anzuschauen, fast alles rekonstruiert und renoviert, und ich frage mich dann immer, warum wir das in der DDR nicht besser hinbekommen haben. Dann Besuch des Rathauses, der Kirche mit möglicher Turmbesteigung,  Kloster, Stadtmauer, Heimatmuseum und Natur (Parks, See, oder Fluss) oder auch kulturelle Events.


In diesem Jahr habe ich mich auf Luther´s Spuren begeben. Deshalb, weil ich seine Vision, seine Standhaftigkeit unter Einsatz seines Lebens (als vogelfrei erklärt) und Durchsetzungsvermögens mit Unterstützung vieler Mitstreiter bewundere. Er hat den Menschen  die Angst vor dem Fegefeuer und  der Hölle genommen, den Ablaßhandel erfolgreich bekämpft, die Klöster aufgelöst u.v.m. Leider hat er den revolutionären Kampf der Bauern um ihre Befreiung von Not und  Elend  unter Führung von Thomas Müntzer nicht verstanden bzw. gehasst wie auch die Juden.
In Wittenberg war ich im vergangenen Jahr. Dieses Jahr  war ich in

Mühlberg /Elbe

Hier fand der Schmalkaldische Glaubenskrieg (Bündnis der protestantischen  Reichsstände) unter  Kurfürst Friedrich gegen Herzog Moritz von Sachsen auf der Seite des katholischen Kaiser statt. Als Überraschungsangriff wurde es ein  großes Gemetzel, dem Tausende protestantische Krieger zum Opfer fielen. Kurfürst Friedrich wurde gefangen genommen, zum  Tode verurteilt und später begnadigt. Im Ergebnis des Krieges wurde das Albertinische Kurfürstentum Sachsen als mächtigsten Staat im mitteldeutschen Raum  gebildet. Die riesige Anlage Kloster und Klosterkiche sind noch gut erhalten u. durch moderne  bauliche Anbauten ergänzt. Besuch des Museums, der Frauenkirche , des Rathauses, dem Schloß, welches noch auf einen Investor wartet.

Herzberg



Die Stadt bekannte sich sehr früh zur Reformation. In der gotischen Hallenkirche wurde schon ab 1522 Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten. Die Kirche hat wunderschöne Gewölbemalereien aus dem 15. Jahrhundert mit überregionaler Bedeutung. Luther nahm auch an vielen Kirchen- und Schulvisitationen teil und forderte die Einrichtung christlicher Schulen. Aufgrund seiner Initiative wurde durch Melanchthon die 1. Schulordnung erlassen (Text in der Kirche veröffentlicht mit klaren Regelungen  für Lehrer und Schüler).
Auch im Ergebnis dessen  wurde 1578 die „Deutsche Grammatik“ verfasst. Außerdem steht am Stadtpark  ein Wunderstein in Erinnerung, als Wittenberger Studenten wegen der Pest in diese Stadt geflüchtet waren. Es gibt auch einen schönen Botanischen Garten  durch einen reichen Bürger gegründet.

Lutherstadt Eisleben



Die Stadt, in der Martin Luther geboren und gestorben ist. Sie hat einige Totalbrände erlebt und so wurde verfügt, dass alle Häuser verputzt wurden. Die Eltern kamen aus Mansfeld und die Familie war teilweise in den Kupfer-, Silber-, und Goldabbau involviert. Das Geburts- wie auch Sterbehaus sind nicht mehr original erhalten und mit interessanten Ausstellungen bestückt.


Besuch der zwei Kirchen ( Taufkirche). Auf dem Rathausplatz steht ein monumentales  Lutherdenkmal. Das Besondere daran ist, dass Luther eine Kopfbedeckung trägt, was sonst nur  dem hohen Adel vorbehalten war und den Unmut des Regierenden hervorrief, aber die Eislebener Bürger haben sich durchgesetzt. Die Stadtführung war auch sehr interessant. Bemerkenswert ist, dass sehr viel Geld investiert wurde, u.a. Bahnhöfe in Wittenberg und Eisleben. Verständlich, denn die Kirche sollte ja auch im staatlichen Interesse gestärkt werden, damit die Menschen geduldig und wieder frommen werden sollen, denn der liebe Gott wird es schon
richten !!!

Außerdem war ich in diesem Sommer noch in Rheinsberg (Musikakademie), Kyritz, Frankfurt /0., Angermünde, Potsdam, Falkenberg, Brügk, Ribbek, Treuenbrietzen, Perleberg u.a.

Fahren werde ich noch nach Jüterbog, Cottbus, Brandenburg, Görlitz aber dann sind die Tage schon zu kurz.

Das nächste Mal wieder mehr zur Politik und zu unserem Buch „EISZEIT-BLÜTEN“. Ich hoffe, dass die Bestellung bei Amazon bald kommen wird.

PS: Ich bin ja gespannt, was zur Ehrung von Karl Marx im nächsten Jahr passiert ? Sicher nicht viel.

Viele Grüße von Judith




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