Dienstag, 9. Juni 2015

Verhunztes "Nachtasyl"

Bühnen-Kotze - ein Ausrutscher?

(siehe nd vom 09.06.2015)


Danke Hans-Dieter Schütt für Ihre für Sie typische gekonnte Kanonade gegen das Maxim Gorki Stück „Nachtasyl“ in der Schaubühne, inszeniert von Michael Thalheimer. Hörte ich bereits eine saftige Kritik im rbb ob der ohne jede Sinngebung dargebotenen Aufführung, so bestätigt sich auch durch Ihren Beitrag, dass es zunehmend im Kulturbetrieb um Äußeres geht, Inhalte wegrationalisiert und vor allem entpolitisiert werden, im Grunde vielfach Oberflächliches, Flachgebürstetes als geistige Kost im „Angebot“ sind. Da stimmt die Kasse. Und das angepasste Denken und Verhalten. Der Neoliberalismus, jeder denke sich seinen Teil und kotze ihn im Pluralistischen System auch aus, lässt grüßen. Scharf der Satz von Schütt, eine der traurigsten Fortschrittsgeschichten komme zur Leere im Magen das Elend der Köpfe. Hat es auch den Journalisten Schütt schon längst erwischt? Warum schlägt er nicht den Bogen zur Gesellschaftskritik, wo solche hirnverbrannten „Kulturgüter“ wie das verhunzte „Nachtasyl“ nicht nur geduldet, sondern von der Machtelite zur Verschleierung der Verdummungsprozesse in der Medien- und Kulturlandschaft bejahend gefördert werden? Ist diese Theateraufführung etwa ein Ausrutscher?
Harry Popow

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