Montag, 3. Juli 2023

12. Leseprobe - GRÖßENWAHN - "Was die Stunde schlägt..." - RotFuchs - H.P.

 12. Leseprobe


„WAS DIE STUNDE
   SCHLÄGT...
SOLANGE LEBEN IN UNS IST“

     

So der Titel eines neuen Sachbuches mit 696 Seiten von Harry Popow.  
 
Format: DIN A5, Taschenbuch 125x190 Softcover 90g creme, matt
Erscheinungsdatum: Mai 2023
ISBN: 9783757549183
Sprache: Deutsch
Preis: 22,99 Euro
Zu bestellen:


Zu bestellen: https://www.epubli.com/shop/was-die-stunde-schlaegt-9783757549183



Leseprobe

Seiten 373 – 377

GRÖßENWAHN


Größenwahn und atomare Gefahr. Die Beseitigung der DDR und die ihr folgende Auflösung der Sowjetunion bestärkten die herrschende Klasse der BRD in der Auffassung, daß sie nach Spaltung Deutschlands und Wiederbewaffnung alles richtig gemacht hat, um wieder Großmacht zu werden. Den 24. Februar 2022 und den Krieg in der Ukraine nimmt sie zum Anlaß, einen weiteren großen Schritt zu machen. Das mit dem Wort „Zeitenwende“ bedachte Hochrüstungsprogramm, das am 27. Februar verkündet wurde, also längst in den Schubladen lag , und der Wirtschaftskrieg gegen Russland stehen für eine neue Etappe auf ihrem Weg. Den Klartext dazu liefern diesmal SPD und Grüne, die einen fanatischen Russenhaß pflegen. Der SPD-Kovorsitzende Lars Klingbeil erläuterte am 21. Juni in Berlin die Weltsicht des deutschen Imperialismus: Die politische Ordnung auf der Erde werde „künftig nicht mehr in unterschiedlichen Polen“, sondern durch Machtzentren organisiert. Eines sei EU-Europa, an der Seite der USA, Japans und Australiens – gegen China und Russland. Beide Staaten hätten andere an sich gebunden, es seien „Alternativen zum westlichen Entwicklungsmodell gewachsen“. Zu sehen sei das „aktuell, wenn viele Staaten unseren Weg der Sanktionen gegen Russland ablehnen“. Die Abstimmungen in der Vollversammlung der Vereinten Nationen hätten gezeigt, „daß die Hälfte der Weltbevölkerung nicht hinter unserer Politik steht“. Die Schlußfolgerung Klingbeils: „Deutschland muß den Anspruch einer Führungsmacht haben.“ Begründung: „Nach knapp 80 Jahren der Zurückhaltung hat Deutschland heute eine neue Rolle im internationalen Koordinatensystem.“ Und weiter: Friedenspolitik bedeute, „auch militärische Gewalt als ein legitimes Mittel der Politik zu sehen“.

Es ist zu hoffen, daß am 1. September, an dem die Menschheit an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 83 Jahren erinnert, möglichst viele Redner auf Friedenskundgebungen an Klingbeils Programm erinnern. Es enthält wie die Ideologie des deutschen Imperialismus, die im Faschismus kulminierte, eine Anweisung für Konfrontation und Krieg und schließt den Untergang der Menschheit in einem atomaren Inferno nicht aus. Denn zur „Zeitenwende“ gehört die Bestellung von US-Kampfflugzeugen vom Typ F-35, die im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ US-Atombomben abwerfen sollen. In Westeuropa sind etwa 100 stationiert und sie werden auf Beschluß der NATO „modernisiert“, d. h. erneuert, um mit ihnen atomare Kriege „führbar“ zu machen. Irreale Strategie und geistiger Irrationalismus gehören zusammen. Der deutsche Imperialismus zeigte das in zwei Weltkriegen, Klingbeils Rede ist eine Blaupause für den dritten, den letzten.

Das Streben nach der Atombombe begleitet die BRD von Anfang an. Vor 65 Jahren ging die Verblendung in Bonn so weit, daß laut über eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr nachgedacht wurde. Bundeskanzler Konrad Adenauer sprach es in einem Interview am 5. April 1957 aus: Die taktischen Atomwaffen seien „nichts weiter als die Weiterentwicklung der Artillerie“, und natürlich müsse die Bundesrepublik „auch in der normalen Bewaffnung die neueste Entwicklung mitmachen“. Sein Verteidigungsminister Franz Josef Strauß legte noch im selben Jahr Pläne dafür vor, denn die BRD hatte sich zwar 1954 verpflichtet, auf die Produktion, nicht aber auf den Einsatz von Atomwaffen zu verzichten. Das wird erneut aktuell. UN-Generalsekretär António Guterres sagte am 1. August in New York auf der Überprüfungskonferenz für den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen, die Welt befinde sich in einer „Zeit nuklearer Gefahr, wie es sie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges nicht mehr gegeben hat“. Die Menschheit laufe „Gefahr, die Lehren zu vergessen, die in den schrecklichen Feuern von Hiroshima und Nagasaki geschmiedet wurden“. Die Welt sei „nur ein Mißverständnis oder eine Fehlkalkulation von der nuklearen Vernichtung entfernt“.

Bei Außenministerin Annalena Baerbock und ihrem US-Amtskollegen Antony Blinken stieß er damit auf taube Ohren. Sie nutzten ihre Auftritte auf der Tagung in New York zu Hetze gegen Russland, und speziell Baerbocks Ansprache mündete in politische Schizophrenie: „Der Einsatz für nukleare Nichtverbreitung und nukleare Abschreckung sind in diesen Zeiten kein Widerspruch.“ Mehr gefährliche Dummheit schien nach Adenauer nicht vorstellbar, Klingbeil und Baerbock übertreffen aber ihn und Strauß. Entsprechend größer ist die Gefahr, die von ihnen ausgeht. Arnold Schölzel

Entnommen: https://rotfuchs.net/files/rotfuchs-ausgaben-pdf/2022/RF-296-09-22.pdf


Einladung zu einem weiteren Buch von Autor Harry Popow unter dem Titel „DER SCHÜTZE VON SANSSOUCI“:

Das Buch (ISBN 9783757535292) hat 704 Seiten und kostet 24,99 Euro. Erscheinungsdatum: 04.04.2023. Die email-Adresse des Verlages für eine Bestellung des Buches:

https://www.epubli.com/shop/der-schuetze-von-sanssouci-9783757535292


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