Entnommen: https://rotfuchs.net/files/rotfuchs-ausgaben-pdf/2025/RF-327-05-25.pdf
Mai 2025
RotFuchs
Tribüne für Kommunisten, Sozialisten und andere Linke
Dank Euch, IHR SOWJETSOLDATEN!
Der Sieg der Alliierten über den deutschen Faschismus 1945 war ein Meilenstein der Menschheitsgeschichte – seine Bedeutung nur zu vergleichen mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution 28 Jahre zuvor. Die Revolution hatte diesen Sieg möglich gemacht – ihr folgte die Gründung der Sowjetunion, die rasche Industrialisierung des von Weltkrieg, Bürgerkrieg und Interventionskrieg der Westmächte zerstörten und zerrütteten Landes, sie strahlte auf die ganze Welt aus. Das zeigte sich in der Gründung kommunistischer Parteien in Europa, Asien, Afrika und Amerika, in den sich formierenden nationalen Befreiungsbewegungen und in der breiten Sympathie für den ersten sozialistischen Staat. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wuchsen diese Sympathien noch, schlugen tiefe Wurzeln bei Antifaschisten unterschiedlicher Weltanschauung und Parteizugehörigkeit rund um den Globus. Politiker wie Winston Churchill erkannten früh, daß das ein Problem für den Imperialismus war. Die Unterdrückten in den Kolonien stellten die Weltordnung, die seit den Zeiten des Kolumbus fast 500 Jahre gehalten hatte, in Frage. Indonesien, Indien und China – die bevölkerungsreichsten Länder der Welt – schüttelten das koloniale Joch ab. Weniger als 20 Jahre später hatten die europäischen Mächte bis auf Portugal ihre Kolonien verloren. Bis heute allerdings blieben die USA brutale Kolonialmacht. Sie verfügen rund um die Erde mit bis zu 1000 Militärbasen über ein Stahlnetz der Weltbeherrschung. Es erfüllte bis vor wenigen Jahren seinen Zweck, auch wenn es beim US-Völkermord gegen Vietnam zum ersten Mal massive Einbrüche erlitt.
Wenn die fortschrittlichen Menschen auf dem Planeten in diesen Tagen das 50. Jubiläum von „Saigon ist frei!“ feiern, dann ist das Ermutigung für die Zukunft. Seit damals haben die USA und ihre Verbündeten nicht einen ihrer neokolonialen Feldzüge gewonnen. Das hat mit dem Aufstieg Chinas und der Veränderung der Kräfteverhältnisse in der Welt zu tun. Die kopflose Flucht der NATO aus Kabul vor vier Jahren steht dafür als Symbol. Sie erinnerte an die Panik der US-Marionetten und ihrer scheinbar unschlagbaren Sponsoren in Südvietnam 1975. Der 20jährige Krieg in Afghanistan, der von einem SPD-Kriegsminister in der BRD als „Landesverteidigung am Hindukusch“ verkauft wurde, lehrte aber auch: Der Imperialismus kann nicht anders, er muß und will Krieg führen. Und er gewöhnt die vergleichsweise privilegierten Arbeiterklassen seiner Länder an die gewaltsame Beherrschung der Welt jenseits der Landesgrenzen. Die Zerstörungen dort sind Voraussetzung für relativen Reichtum hier. Das wissen die meisten. Wenn aber die Vertriebenen an diesen Grenzen erscheinen, dann werden sie, nicht die Rohstoffsicherungskriege, die Ursachen ihrer Vertreibung, zum Ursprung aller Probleme erklärt. Die Hetz- und Haßwelle in der BRD gegen Rußland kurz vor dem 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus übertrifft aber alles Dagewesene. Die angebliche Friedenspartei AfD macht mit. In einem Antrag ihrer Fraktion im Brandenburger Landtag war Ende März zu lesen: „Von einem achtzigjährigen Jubiläum der ‚Befreiung‘ zu sprechen“, sei „gerade im Hinblick auf die unmittelbar vor und auch nach der Niederlage begangenen Kriegsverbrechen der Roten Armee unangemessen und geschichtsvergessen“. Da spricht das Herrenvolk, das auch hinter der „Handreichung“ des Auswärtigen Amtes, keine russischen und belarussischen Vertreter zu Gedenkfeiern einzuladen, steckt: Russen sind keine Menschen. Selbst ihre Toten, die Befreier vom Faschismus, müssen nach dieser kruden Ideologie nicht geachtet, geschweige geehrt werden. Am 16. April erschien zum Gedenken von Landkreis und Stadt an den Seelower Höhen kein Vertreter der Bundes- oder der Landesregierung, wohl aber die AfD. Sie heucheln selbst an solchen Tagen.
Das gehört zur BRD, einem Staat, der gegründet wurde, um bewaffnete Revanche für den 8. und 9. Mai 1945 zu üben. Dessen zukünftiger Kanzler den Banderisten in der Ukraine den Marschflugkörper „Taurus“ liefern will und gleich noch das Ziel ausgibt, die Brücke von Kertsch zu zerstören. Dabei werden es die Kiewer nicht belassen. Wichtiger denn je ist es daher, an diesem 80. Jahrestag zu sagen: Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten! Und: Dank allen Soldaten der Alliierten! Euer Sieg hat die Welt verändert. Um das rückgängig zu machen, bereiten die in der BRD Herrschenden und ihre Partner in EU und NATO angestrengter denn je einen dritten Weltkrieg vor. Für sie ist das weltweite Gedenken von Millionen Menschen an den Tag der Befreiung und des Sieges ein Hindernis bei ihren Plänen. Sorgen wir mit dafür, daß das so bleibt! Arnold Schölzel
Arnold Schölzel
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS
„RotFuchs“ abonnieren einfach gemacht Für den Bezug des RF als Printausgabe genügt ein Anruf bei Rainer Behr: 030-98 38 98 30 Wolfgang Dockhorn: 030-241 26 73 oder die formlose Bestellung per E-Mail: vertrieb@rotfuchs.net
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen