Donnerstag, 1. August 2019


Ostpanzer-Bedrohung?

Dem Vernehmen nach werden im Osten Panzer stationiert, sogar an der Grenze des Deutschen Reiches. Es sei zu vermuten, dass sie östlicher Herkunft sind, ob russische oder gar chinesische, ist noch unbekannt. Das "Angriffsministerium" jedenfalls ist alarmiert. Bundeswehr ist in Bereitschaft versetzt worden. Die Medien schlagen Alarm. Sicherheit geht über alles. Wie sich allerdings Stunden nach dem Fehlalarm herausstellte, waren es selbstgebastelte Modellpanzer. Alarm wird deswegen noch nicht aufgehoben... Man weiß ja nie...

Wie sich nach der Überwachung des Gedankenaustausches von Usern per Mails durch die Sicherheitsorgane herausstellte, schrieb der Mitautor des Buches „EISZEIT-BLÜTEN“, ein gewisser ALEX, folgende Zeilen an seinen Userfreund H.: 







1960 erhielt die Marienberger Flak-Artillerie vier solcher neuer sowjetischer Waffen. Ich wurde als Stellvertreter für technische Ausrüstung des Batteriechefs befohlen. In dieser Zeit lernte ich Kanoniere und Wachmeister sowie Fahrer dieser Waffen kennen und war ihr Vorgesetzter.

Jährlich im September treffen sich Angehörige dieses Zuges gemeinsam mit ihren Ehefrauen und verbringen an jeweils anderem Ort drei gesellige und gestaltete Tage. Irgendwie erinnerten sie sich an mich und luden mich mit meiner Frau zum Treffen 2009 in meiner vogtländischen Heimat ein. Große Freude nach beinahe 60 Jahren . Das Wiedererkennen war nicht einfach . Aber es verlief problemlos und emotional. Jedes Jahr wird am letzten Tag des Treffens der nächste „Organisator" ausgeguckt.

Nun muss man natürlich das zunehmende Alter und den Gesundheitszustand der Teilnehmer bedenken . Es gibt bereits gesundheitliche Behinderungen. Drei Teilnehmer sind schon über 80 Jahre alt . Mit meinen 85 bin ich der älteste Teilnehmer. Das Treffen für dieses Jahr wurde fraglich. Aufhören ? Mit dieser schönen Tradition ? Nein ! Unter dem " Protest der Jugend" und einiger Unentwegter begann das Suchen. Ich zweifelte schon , ob das was wird und sagte vorlaut, dass , wenn es weiter geht, ich eine SFL als Wanderpokal stifte.

Also bastelte ich seit Beginn des Jahres das Modell der Waffe, die uns zusammenführte. Damals Freiwillige, Wehrpflichtige, Menschen unterschiedlicher Herkunft und politischer Ansichten und verschiedener Religionen. Diese Waffe, letztendlich zum Töten geschaffen, trug vor allem zum Erhalt des Gleichgewichts des Schreckens und zur Zügelung der uns Bedrohenden bei. Und wir brauchten nicht töten!!

Was mich betrifft : Ich bin kein Waffenfetischist. Ich empfinde mich eher als militanter Pazifist: Ich fühle mich von jeher an die Fabel vom Igel und den Fuchs von Wilhelm Busch erinnert :



Fuchs und Igel
Ganz unverhofft an einem Hügel
sind sich begegnet Fuchs und Igel.
»Halt!« rief der Fuchs, »du Bösewicht,
kennst du des Königs Order nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
der immer noch gerüstet geht?
Im Namen Seiner Majestät -
geh her und übergib dein Fell!«
Der Igel sprach: »Nur nicht so schnell!
Laß dir erst deine Zähne brechen;
dann wollen wir uns weiter sprechen.«
Und alsogleich macht er sich rund,
schließt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
bewaffnet, doch als Friedensheld.

Wilhelm Busch


Auch daran wird zu erinnern sein. Ob ich die Teilnahme 2020 nochmal schaffe, das bleibt ungewiss. Aber ich will ja auch den Wanderpokal dort belassen, wo er hingehört : Zu meinen Genossen von damals und Freunden von heute.

Diese meine Modellpanzer wurden in der Sowjetunion entwickelt und später in China als Modellbausatz für Schein-Armeen produziert: ZSU 57/2. In der BRD eines jeden guten Modellbau-Fachgeschäfts für einen Preis so um die 60 EURO zu erhalten. Über 540 Einzelteile mit ca 190 Kettengliedern (jedes einzeln war an das nächste anzupassen) sowie 188 Granaten im Turm zu verstauende Fla-Granaten und Bauteile, teilweise kleiner als einTeilstrich auf einem Maßstab, waren zu verbauen. Alles in Allem zum Schluß noch farblich zu gestalten. So ist das gute Stück eines der am schwersten zu bauenden Waffen-Modelle.

Ich habe Monate daran gesessen und oft geflucht. Meist dann, wenn so ein winziges Bauteil auf den Teppich fiel und nicht mehr gefunden wurde. Aber letztendlich habe ich es geschafft und darüber so manchen Schmerz beim Bauen vergessen.

Das nur mal so noch am Rande zur Ergänzung und Erklärung , weshalb ich mich in den letzten Monaten etwas zurück genommen hatte.



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